Einführung - GPS, was ist das eigentlich?

Allgemeines

Das Global Positioning System (oder kurz GPS) ist ein globale System mit dem man sich mit Hilfe eines entsprechenden Empfängers überall auf der Erde (solange man ein Signal hat) selbst verorten lassen kann - das heißt es ermöglicht eine sofortige Positionsbestimmung auf der Erdoberfläche. sich überall die eigene Position in geographischen Koordinaten oder, bei entsprechender Ausrüstung des Empfängers, auf einer digitalen Karte anzeigen lassen kann. 
Diese Möglichkeit des Selbstverortung hat sich in der jüngeren Vergangenheit vor allem durch die fortschreitende Ausbreitung moderner Smartphones extrem stark verbreitet und damit eine kleine Revolution in der Geographie ausgelöst - sie ist Grundlage für die Phänomene der Neogeographie, des GeoWebs, der Volunteered Geographic Informations und in der breiten Öffentlichkeit vor allem für die Entwicklung zahlloser Location Based Services (siehe Anwendungsmöglichkeiten unten).
Fast identisch ist das russische System GLONASS, welches auch von einigen modernen Empfängern genutzt werden kann. Immer noch im Aufbau befindet sich das europäische System Galileo, welches eigentlich inzwischen längst funktionsfähig sein sollte, jedoch immer wieder an Problemen der Umsetzung bzw. der Finanzierung krankt.
 

Entstehung

Das Global Positioning System ist eine Entwicklung des US-Militärs, welches es auch heute noch betreibt. Bereits 1977 wurde mit dem Aufbau begonnen und selbiger 1990 (als die für die Positionsbestimmung notwendigen 24 Satelliten funktionsfähig waren; siehe Funktionalität) abgeschlossen - jedoch muss dass System dauerhaft erneuert und erweitert werden, weil alle Satelliten nur eine sehr begrenzte Lebenszeit haben. 
Das Signal des GPS war und ist grundsätzlich frei zugänglich, jedoch betraf dies bis zum Jahr 2000 nur ein Signal mit eingeschränkter Genauigkeit, welches nur eine sehr grobe Positionsbestimmung (+- mind. 100m) zuließ und damit für Anwendungen wie die Navigation unbrauchbar war. Eine genauere Positionsbestimmung war nur für das Militär und authorisierte Nutzern (in erster Linie Regierungsorganisationen) möglich.  
Diese sogenannte Selected Availabilty wurde am 01.05.2000 abgeschaltet und seither kann auch das genaue Signal (bis zu +-10m) frei genutzt werden - das US-Militär behält es sich jedoch vor, die Selected Availabilty jederzeit wieder einzuschalten, falls es die Situation erfordert (auch und gerade deshalb planen die EU die Einführung eines eigenen Positionssystemes (Galileo)). Erst auf diesen Änderungen aufbauend entwickelten sich vielfältige zivile Nutzungsmöglichkeiten. 
 

Anwendungsmöglichkeiten

Besondere Bekanntheit erlangte das System in den vergangen jahren durch Navigationsgeräte (insbesondere im Auto aber auch für das Fahrrad oder anderen Outdoor-Aktivitäten), welche auf Basis der aktuellen Position den kürzesten Weg (bezogen auf Entfernung oder Zeit) anzeigen kann. 
Weitere Anwendungsmöglichkeiten des GPS liegen klassischerweise im Vermessungswesen (bei der Aufnahme von Positionen von Objekten), bei der Ortung (durch GPS-Empfänger die ihrerseits ein Signal mit ihrer Position an einen Basis senden), in der Wissenschaft bei der Kartierung und Datenaufnahme zu verschiedensten räumlichen Fragestellungen, in der Agrarwirtschaft (hier reichen die Einsatzmöglichkeiten bis zu GPS-gestützten, selbststeuernden Geräten zur Bearbeitung von Feldern) und nicht zuletzt der Freizeit- und Tourismusbereich. Hier haben sich insbesondere in den vergangen Jahren vielfältige Nutzungen ergeben - beispielsweise das Geocaching (eine Art GPS-gestützte Schnitzelsjagd), Besucherlenkung mit Hilfe von GPS (Besucher werden von einem GPS zu verschiedenen Etappen geleitet) und vielfältige sogennante Location Based Services (die vor allem in modernen Smartphones per Apps zum Einsatz kommen und darauf beruhen, dass der Nutzer durch sein Gerät weiß, wo er sich selbst gerade befindet). Letztere liefern beispielsweise Zusatzinformationen zur aktuellen Position, wie Gaststätten bzw. Geschäfte in der Nähe oder umliegende Sehenswürdigkeiten. Diese Anwendungen reichen bis hinein in sogenannten Augmented Realities, welche es ermöglichen mit der Kamera eines Smartphones zu arbeiten und sich in das aktuell angezeigte Bild Zusatzinformationen einblenden zu lassen. Ein Beispiel hierfür sind die Apps 'Peakfinder' oder 'Peak.ar' mit denen man die Kamera auf Bergen in den Alpen richten kann und die entsprechenden Namen der Gipfel einblenden kann. 
 
Mehr Informationen erhalten sie unter:  FunktionalitätAnwendungGalileo